Mittwoch, 5. Mai 2021
Die Stille vor Lilou - Wahrheit und Dichtung brillant vereint
Jules Lefèvre ist Lehrer und zusammen mit seiner Frau Malin und Tochter Lilou genießt er das Familienglück, bis ein Burn-Out ihn zwingt eine Auszeit zu nehmen. Psychisch instabil erlebt er seine Welt oft anders als sie tatsächlich ist. Er misstraut vielen und verstrickt sich in seinen paranoiden Bildern. Ein Ratgeber über Achtsamkeit schließlich hilft ihm bei seiner Genesung. doch dann schlägt das Schicksal unbarmherzig zu.

Astrid Korten ist es in diesem ungewöhnlichen Buch gelungen, die Psyche eines Menschen, der im Burn-Out gefangen ist eindrucksvoll darzustellen. Mit viel Einfühlungsvermögen beschreibt sie die unterschiedlichen Gemütszustände des Protagonisten und die Reaktionen seiner Umwelt darauf. Als Leser folgt man der Geschichte atemlos und kann sich kaum lösen. Die Autorin schreibt wie immer flüssig und angenehm lesbar, obwohl das Thema diffizil ist. ich konnte die Gefühle der Familie füreinander und die Katastrophen, die sich ereignen sehr gut nachvollziehen. Die Auswirkungen eines Burn-Out auf das Leben eines bisher erfolgreichen und glücklichen Menschen und sein verzweifelter Kampf aus dieser erzwungenen Ruhe zu entfliehen zeigt dieses Buch auf faszinierende Weise. Die Geschichte zeigt sowohl das Drama dieses Syndroms wie auch mögliche Wege hinaus. Das Ende kam für mich überraschend und dennoch nachvollziehbar. Dieses Buch findet einen besonderen Platz in meinem Regal, ich werde es sicher noch ein weiteres Mal lesen.

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Molly Murphy - Entführung auf der Lower Eastside -Staffelfinale, leider etwas nachlassend im Stil
Bei diesem Buch handelt es sich um das Finale der 2. Staffel um Molly Murphy.

Molly ist seit einem Jahr mit Daniel Sullivan verheiratet und schwanger, daher hat sie geschworen, nicht mehr zu ermitteln. Der aktuelle Fall ihres Gatten Daniel, eine Reihe von Kindesentführungen bewegt sie allerdings auf besondere Weise. Was sie aufdeckt, bringt Molly und ihr Baby in Gefahr.

Das Leben als werdende Mutter ist nichts für Molly und schon bald beschäftigt sie sich wieder mit Dingen die sie versprochen hatte zu meiden.

Natürlich hat der Leser dies erwartet. Die Autorin beschreibt die bekannten Charaktere wie immer anschaulich und bildhaft und auch die Handlungsorte sind gut vorstellbar. Ein heißer Sommer im New York des Jahres 1905 und das Wissen um die entführten Kinder sind für die schwangere Molly sicher kaum zu ertragen.

Eigentlich ist die Geschichte spannend angelegt und auch die Kreise, die der Fall zieht sind interessant. Doch leider erkennt man, dass Rhys Bowen ein rundes Ende der Staffel erschaffen will. Der Spannungsbogen beginnt für einen Cosy Krimi sehr gut, lässt aber leider nach.

Für echte Fans dieser Serie scheint es mir ein kleiner Wermutstropfen zu sein - vielleicht macht es den Abschied leichter. Ich gebe diesem Buch 3 Sterne.

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