Samstag, 26. Juni 2021
Rachekarte - Erwartungen nicht ganz erfüllt
Svea Mai ist neu an der Schule und als Jeremias ihr seine Freundschaft anbietet, sagt sie nicht nein. Gemeinsam mit den Mitschülern Raik, Rachida, Anton und Karli beginnt sie ein Spiel zu spielen, dessen Ziel Rache ist.

Zehn Jahre später leidet Svea noch immer an Albträumen, denn damals kam ein Mädchen ums Leben und ein weiteres verschwand. Dieses zweite Mädchen wurde nie gefunden und Svea und ihre Schulfreunde wissen mehr als die Leute in ihrem Ort. Nun wird sie herausgefordert sich mit der alten Clique zu treffen und erneut zu spielen, damit kein weiteres Opfer gefordert wird.

Dieses Buch beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema Mobbing und Gewalt an Schulen und dem Problem der Außenseiterkinder. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, was die Story interessant macht. Der Leser lernt die Protagonisten näher kennen und erfährt nach und nach über den Sinn des Spiels der Freunde. Emotionale Höhepunkte beschreiben die Hilflosigkeit der Schüler in der Beziehung zueinander und die Gefühle der Freunde. Für einen Psychothriller fehlt ein wenig die hintergründige Spannung, wenn auch der Spannungsbogen insgesamt gut ist. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar. Die Idee, ein harmloses Spiel aus dem Ruder laufen zu lassen, fand ich gut.

Ich gebe diesem Buch 4 Sterne.

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Kreuzüber - ein echtes literarisches "Schmankerl"
Diese Sammlung enthält Geschichten, eine Ballade, ein Drama und ein Märchen. Alle Gattungen wurden vom Autor sehr gut bedient. Ein kurzes Märchen mit einer ungewöhnlichen Idee hat mich begeistert. Die Geschichten mit historischem und erotischem Thema haben mich in fremde Welten entführt. Die Christenverfolgung in Japan wird von Roterberg an einem eindrucksvollen Beispiel erzählt und führt in die religiöse Gedankenwelt dieser Zeit. Die amourösen Erlebnisse des Herrn von P. finden ein unerwartetes Ende. Die Ballade über eine faszinierende Entdeckung lädt mit ihren Versen dazu ein zu träumen. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch das Drama über den Grafen Ugolino della Gherardesca - der ein Teil der italienischen Geschichte im 13. Jahrhundert darstellt.

Nicht alles ist ganz einfach zu lesen, lässt man sich jedoch auf die Texte ein, wird man mit echten Highlights belohnt. Roterberg gelingt es mit diesem Buch, das Interesse für die angesprochenen Themen und literarischen Gattungen zu wecken.

Ich bewundere die Recherchearbeit, die in der Vorbereitung dieses Buches steckt und die wirkliche Wandlungsfähigkeit des Autors, daher gebe ich diesem Buch 5 Sterne.

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