Mittwoch, 8. Dezember 2021
New York Christmas Story - weihnachtliches Cinderella Märchen
Schauplatz dieses Wintermärchens von Karin Bell ist das weihnachtliche New York. Cathlyn arbeitet im weltbekannten Kaufhaus MACY´S und zwar sehr gern. Sie geht geradezu auf in ihrer Tätigkeit als Beraterin der betuchten New Yorker Damen, obwohl sie eigentlich selbst reich genug wäre, um Kundin zu sein. Genau dafür hält Steven die junge Frau, als er sie bei einem Besuch des Kaufhauses entdeckt. Damit beginnen die Turbulenzen in dieser Geschichte.

Karin Bell hat ein modernes Cinderella Märchen erschaffen, wie gemacht für den Genuss während der Adventszeit. Die Autorin beschreibt New York und besonders dieses berühmte Kaufhaus mit seinen Weihnachtsaktionen so schön, dass sie die Sehnsucht bei den Leser*innen weckt, einmal selbst dabei zu sein, wenn die Parade läuft und Santa zu seinem Stammplatz in der Weihnachtsdeko schreitet.

Es ist gut nachvollziehbar, dass Cathlyn seit ihrer Kindheit davon träumt, Teil dieser wundersamen Welt zu sein. Die Protagonisten sind sympathisch, ihre Liebesgeschichte so emotional. Natürlich fehlt weder die böse Stiefmutter noch die neidischen Schwestern und Karin Bell setzt noch einen drauf mit einer eifersüchtigen und missgünstigen Exverlobten des Märchenprinzen. Die Beziehung zwischen Cathlyn und Steven entwickelt sich romantisch bevor es zur erwarteten Katastrophe kommt, die natürlich zum Happy End führt. Die Autorin baut den Spannungsbogen so gekonnt auf, dass die allmähliche Steigerung die Emotionen der Leser*innen eine kleine Achterbahnfahrt erleben. Dieser Roman hat in mir echte Weihnachtsstimmung geweckt, ich empfehle das Buch gern als Lektüre und gebe 5 Sterne.

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die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher - gut recherchierter historischer Roman
Rosalie Gräfenberg und Dr. Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullsteinverlags lernen sich auf einem Bankett in Berlin kennen und Franz ist sofort sehr von der jungen Journalistin angetan. Als Rosalie schon bald seinen Antrag annimmt, stellt sich die gesamte Familie gegen das Liebespaar. Durch eine unglaubliche Intrige versuchen sie eine Trennung der beiden zu erreichen. Doch da gibt es noch Vicky Baum, erfolgreiche Autorin und Freundin von Rosalie und ihr talentiertes Tippfräulein Lilli.

Dieser historische Roman von Beate Rygiert spielt in den goldenen 20ern in Berlin und schildert sowohl die komplizierte Liebesgeschichte der freiheitsliebenden Rosalie Gräfenberg als auch die Zustände, die seinerzeit herrschten und sich allmählich entwickelten. Der Nationalsozialismus zeigt bereits seine Schrecken und die politischen Verwicklungen, die Rosalie unterstellt werden, machten mich während des Lesens atemlos. Der Autorin gelingt es gut, die Leser*innen in die Geschichte eintauchen zu lassen. Die Charaktere sind sehr gut vorstellbar und das Kopfkino beginnt nach den ersten Kapiteln. Beate Rygiert erreicht durch mehrere Handlungsstränge eine interessante Spannung und gibt einen nachvollziehbaren Eindruck des pulsierenden Lebens im Berlin der 20er Jahre. Die Freundschaft zwischen Rosalie, Vicky und Lilli entwickelt sich durch die ungewöhnlichen Umstände, in denen sie sich befinden. Die Familienhierarchie der Ullsteins und der Machtkampf zwischen den Brüdern - immer bemüht, das Ansehen der Familie zu schützen, wenn auch mit unlauteren Mitteln - zeigt die Autorin beeindruckend. Ich fühlte mich in die Zeit des Romans versetzt und konnte die Protagonisten gut begleiten. Nicht alle Personen sind sympathisch, was die Story durchaus interessant macht. Da dieser Roman sich an den historischen Ereignissen orientiert, gibt es keine wirkliches Happy End, dennoch ist man als Leser*in am Schluss des Buches relativ ausgesöhnt.

Ich gebe gern 4 Sterne.

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