Montag, 3. Januar 2022
Die Geister der Weihnacht gehen in Rente - zauberhafte Weihnachtsgeschichte
Die Geister der Weihnacht sind uns durch Charles Dickens Weihnachtsgeschichte bestens bekannt. Nun sind diese dienstbaren Wesen ins Rentenalter gekommen und eine Ausschreibung lockt 10 junge Bewerber an, die unterschiedlich nicht sein könnten. Es gilt, die besten auszusuchen und die Aufgaben in verantwortungsvolle Hände zu übergeben. Wird das gelingen?

Haike Hausdorf hat sich von Charles Dockens Weihnachtsgeschichte inspirieren lassen und den Gedanken dieser lehrreichen Arbeit der Geister in die Gegenwart gesponnen. Wenn man sich die Illustrationen am Ende des Buches ansieht, bekommt man eine sehr gute Vorstellung von den jungen Geistern, die sehr unterschiedlich materialisieren und auch über verschiedene Talente verfügen. Zu Beginn ist es nicht mehr als eine bunt zusammen gewürfelte Gruppe, die unter dem Einfluss der altgedienten Geister der Weihnacht allmählich den Geist der Weihnacht verinnerlichen und bei den Menschen gute Erfolge erzielen. London zur Nacht der Wintersonnenwende zieht Geister aus aller Welt an, was die Autorin in sehr schönen Bildern beschreibt. Auch ein Dschinn und ein einarmige Ritter samt klapperdürrem Pferd sind in die Erzählung eingebunden. Haike Hausdorf schreibt humorvoll und fantasieanregend. Die Tollpatschigkeit, Schüchternheit und Verwirrung der Geister sind ebenso wundervoll beschrieben wie die Reaktionen der besuchten Menschen. Auch die Entwicklung der Jugendlichen und die leise Verzweiflung der Alten setzt die Autorin gekonnt in Szene. Diese Geschichte unterhält und regt auch zum Nachdenken an. Mir hat die Idee sehr gefallen, dass es noch immer den Geist der Weihnacht gibt, der selbstsüchtige und hartherzige Menschen bekehren kann.

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Verführ mich in Paris - romantisch schön
Dieser wunderschöne Roman von Marie Weißdorn spielt zu Weihnachten in Paris, eine Zeit, in der diese wunderbare Stadt noch schöner ist als sonst.

Francesca arbeitet zusammen mit ihrer Freundin Jeanne bei Paris Privèe und widmet sich außerdem der Kunst. Bei ihrer ersten Vernissage lernt sie Lucas kennen, der eher nüchtern auf ihre Kunst reagiert. Als Leser*in weiß man aus den Anfängen de Geschichte, dass Lucas vor Jahren sein Kunststudium aufgab, sehr zum Leidwesen seiner Familie.

Diese weihnachtliche Geschichte versprüht einen winterlichen Charme, der mir sehr gefallen hat. Die Romanze der Protagonisten entwickelt sich langsam. Es geht in diesem Roman nicht nur um die Liebe zwischen Lucas und Francesca, sondern auch um Freundschaft und die Fähigkeit, die Schönheit in der Kunst zu sehen. Der Roman plätschert dahin wie ein kleiner Bach auf einer Sommerwiese, was zu dieser Geschichte sehr gut passt. Der Blick auf die Kunst gefiel mir ebenso wie die verschneiten Straßen von Paris. Die Weihnachtsbräche in Deutschland und Frankreich unterscheiden sich sehr, was die Autorin gut zum Ausdruck bringt. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht. Anfangs fehlt der Geschichte ein wenig die Spannung, dies ändert sich aber im Fortlauf. Die Charaktere von Francescas Freundin und ihrem Chef waren mir nicht aus dem dem 1. Buch dieser Serie bekannt, das störte nicht. Für die Weihnachts- oder Winterzeit ist dieser Roman eine angenehme Unterhaltung. Ich gebe 5 Sterne.

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