Samstag, 24. April 2021
Verfehlt - guter Krimi mit lokalem Bezug
Kommissarin Klaudia Wagner vertritt ihren Chef, der sich am Nordcap befindet und gemeinsam mit ihren Kollegen überwacht sie das Treiben des Spreewaldfestes in Lübbenau.Unerwartet stürzt der Schützenkönig ins Hafenbecken. Bald steht fest, dass er ermordet wurde. Damit nicht genug - Klaudias väterlicher Freund Schiebschick wird zunächst von einem Messerangriff verfehlt, doch später findet Klaudia ihn von einem Messer getroffen auf. Täter soll eine Person im Gurkenkostüm sein, den Besucher des Festes haben fliehen sehen. Klaudias Ermittlungen beginnen und schon bald schaltet sich das LKA ein, da ein Amoklauf befürchtet wird. Doch alles verhält sich anders als die Ermittler vermuten. Stück für Stück setzen sie die Puzzleteile zusammen.

Christiane Dieckerhoff hat mit diesem Regionalkrimi die Verhältnisse in einem Ort während eines Stadtfestes und den Umgang der Einheimischen mit den Schaustellers beeindruckend geschildert. Lokale Umstände und die Zusammenarbeit der örtlichen Polizei mit den Leuten vom LKA und dem Einsatzkommando beschreibt sie gut vorstellbar. Die Situation plötzlich nicht mehr federführend in einem Fall zuständig zu sein konnte ich gut nachvollziehen. Allmählich wächst das Verständnis der Ermittler füreinander und die Zusammenarbeit gelingt zum Wohl des Falls. Freundschaftliche Verbindungen zwischen den handelnden Personen zeigt die Autorin ebenso verständlich wie die lokalen Gegebenheiten. Es macht Freude das Buch zu lesen, der Schreibstil ist flüssig. Der Spannungsbogen beginnt bewusst hoch und der Leser wird angeregt selbst mitzudenken, um dann am Schluss noch einmal eine Überraschung zu erleben.

Ich gebe diesem Krimi 5 Sterne.

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Schwesterntod - True Crime, für einen Thriller leider zu langatmig
Aufgehängt an einem wahren Kriminalfall begegnen wird einer Frau, die vor 23 Jahren für den Mord an ihren beiden Töchtern verurteilt wurde. Kein Wiederaufnahmeverfahren konnte ihre Unschuld beweisen. Nun - nach mehr als 20 Jahren gesteht der Vater der Kinder die Tat vor Zeugen.

Niemand glaubt wirklich daran - auch die Mutter Heidrun Mulders ist nicht daran interessiert, den Fall wieder aufzurollen. Doch zwei pensionierte Richterinnen befassen sich mit dem Fall - nach dem US - Vorbild als Judges find Justice. Marie und Marte widmen sich dem Fall unvoreingenommen und finden viele Widersprüchlichkeiten und auch Widerstände seitens der Justiz.

Maria Louise war anfangs in den Fall involviert und erinnert sich. Durch diese zwei Zeitebenen wird die Geschichte interessant und auch die vom Autor hergestellt Assoziation zu einem realen Fall wirkt sich aus.

Eva Maria Silber kommt selbst aus der Bereich Justiz - das merkt man.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen, doch manchmal sind mir die Beschreibungen etwas ausschweifend und langatmig. Die Beziehung der beiden Richterinnen wird ausführlich behandelt, was die Story etwas in die Länge zieht.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen - die Arbeit an einem Cold Case, der eigentlich gelöst ist, wurde recht gut beschrieben.

Ich vergebe 4 Sterne und empfehle es dem Leser, der sich für True Crime interessiert.

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