Mittwoch, 22. Dezember 2021
Kinderklinik Weißensee 2 - gelungene Fortsetzung
1918: Marlene Lindow ist an die Kinderklinik Weißensee zurückgekehrt und nun Ärztin im Praktikum. Ihre Schwester Emma unterstützt sie als Kinderkrankenschwester. Marlenes Verlobter kehrt völlig verändert aus dem Krieg zurück und der Vater von Emmas Sohn Theodor taucht auf, um Emma fort von Berlin zu führen. Die spanische Grippe, die Rolle der Frau in der Gesellschaft und die Probleme der Menschen mit den Auswirkunken des Krieges sind Thema dieses Teils der Serie von Antonia Blum.

Der Fokus der Geschichte liegt bei den Schwestern Marlene und Emma, die sich nahe stehen und doch grundverschieden sind. Marlene erlebt man als Leser*in kämpferisch und mutig - ihre Situation in der Klink ist schwierig, Die Rolle der Frau sieht in dieser Zeit vor 100 Jahren vor, dass die Frau sich mit dem Gatten identifiziert. So sieht sich Marlene in der Männerdomäne allein. Emma hingegen ist eher ruhig und zurückhaltend, als Krankenschwester hat sie ihre Bestimmung gefunden. Als Emmas Sohn an der spanischen Grippe erkrankt - hier findet man einen Bezug zur aktuellen Situation - gerät Emma in einen echten Konflikt. Theodors Vater Tomasz lockt sie mit einem Angebot fern von Berlin, um dem gemeinsamen Kind eine unbeschwerte Kindheit zu bieten. Marlene mag nicht ohne Emma sein, ist doch die Situation mit Max schwierig genug.

Dieser Roman von Antonia Blum bietet einen guten Einblick in die Zeit um das Ende des 1. Weltkrieges und die Probleme der Menschen damals. Die Autorin hat gut recherchiert und bietet Hintergrundinformation über die Arbeit der Ärzte und den Umgang mit der spanischen Grippe. Auch die Situation der Frauen, die mit dem Ende des Krieges ihre Arbeit verlieren und um ihre Rechte kämpfen sowie die psychische Verfassung der Kriegsheimkehrer kommt gut zum Ausdruck. Die Charaktere der Protagonisten sind lebendig und entwickeln sich weiter. Auch die Nebenfiguren haben mir gefallen. Antonias Schreibstil ist flüssig und angenehm. Sie spielt mit der Spannung, lässt Drama und Liebe in dieser Geschichte guten Raum.

Ich bin gespannt wie es im nächsten Jahr weitergeht und gebe diesem Buch 5 Sterne.

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Montag, 20. Dezember 2021
Winterzauber in der kleinen Teestube - zauberhafte Weihnachtsgeschichte
Miela Ladur zaubert köstliche Gebäckstücke für das Lifestylemagazin WeSelf und liegt dabei oft im Klinsch mit ihrer Chefredakteurin Constanze. Doch eigentlich ist Mielas Welt in Ordnung - bis sie ihren Freund Nils beim Seitensprung erwischt. Miela beschließt ihr Leben in neue Bahnen zu lenken und gerät bei einem Spaziergang in die kleine Teestube "Teetässchen". Die Inhaberin Assa versteht sich als Teepsychologin und die Frauen erkennen, dass sie gemeinsam die kleine kundenlose Teestube beleben können. Leider bleibt nicht viel Zeit, denn die Kündigung droht.

Nadin Maari entführt die Leser*innen mit diesem winterlichen Roman ins hippe Berlin und zeigt die Schwierigkeiten kleiner Start Up Unternehmen auf, die nicht wie große Läden als Publikumsmagneten wirken können. Die Autorin beschreibt den Hofgarten, in dem sich das "Teetässchen" befindet so wunderschön, dass man als Leser*in Luft bekommt, dort einzukehren. Die köstlichen Macarons, die von Miela gezaubert werden, entstehen auch vor dem Auge der Leser*in. Seitensprung, neue Liebe und eine schöne Zukunft für Miela, in der sie wirklich zuhause ist, sind lebendig und voller Emotion beschrieben. Mir gefällt der Schreibstil von Nadin Maari sehr, so passend zur Geschichte und zur Weihnachtszeit. Die Protagonistin erhält eine Menge Unterstützung von Freunden und Familie, als Leser*in hat man das Gefühl wirklich dabei zu sein. Die wundervolle Wirkung von Assas Tees gepaart mit leckeren Macarons von Miela weht durch den Roman, so dass man glaubt, beide Köstlichkeiten zu erschnuppern.

Ich gebe diesem Buch gern 5 Sterne.

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Sonntag, 19. Dezember 2021
Leise kriselt der Schnee - Wettlauf gegen die Zeit
Kommissar Jan Giebken befindet sich am Heiligen Abend in bester Laune auf dem Weg zu seinem wohlverdienten Feierabend und träumt von der bevorstehenden Bescherung mit seiner Tochter Lea, als seine Kollegin Mia Hötte in aus diesen Träumen reißt. Ein eigentlich aufgeklärter Mord erfordert seinen Einsatz. Innerhalb von fünf Stunden will Jan diesen klären.

Lilli Bernstein hat mit diesem weihnachtlichen Kurzkrimi eine spannende Geschichte aufs Papier gebracht, die man als Leser*in atemlos verfolgt. Der Kommissar hält immer wieder Kontakt zu seiner Tochter, die er nicht enttäuschen möchte und gleichzeitig geht er mit Kollegin Mia konzentriert auf Tätersuche. Die weihnachtliche Atmosphäre wird von der Autorin sehr gut beschrieben, der Wettlauf gegen die Zeit beeindruckend eingefangen. Jan Giebken setzt sich eine Deadline, die kontinuierlich verfolgt wird. Exzellente Beobachtung und gute Kombinationen bringen die Kommissare auf die Spur des Täters. Auch die Liebe, die aus einer echten Kollegialität erwächst erhält eine kleine Chance.

Mir hat dieser Kurzkrimi gut gefallen, ich gebe gern 4 gute Sterne.

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