Mittwoch, 17. November 2021
Stadt der Mörder - ein beeindruckender historischer Krimi mit viel Poesie
Julien Vioric wird zum Place du Panthéon gerufen, wo eine Leiche gefunden wurde. Selbst der erfahrene Ermittler ist schockiert. Bald wird klar, um wen es sich handelt und die Spuren führen in die Passage de l`Opera und zu Lysanne Magloire, deren Schwester die Gouvernante des 16jährigen Opfers war und seit Tagen verschwunden ist. Es ist bitterkalt in diesen Tagen kurz vor Weihnachten im Jahr 1924. und die Bevölkerung leidet noch unter den Auswirkungen des Krieges. Julien Vioric wird schnell klar, dass er mit Lysanne Magloire den Schlüssel zur Lösung seines Falls vor sich hat und dass die junge Frau in großer Gefahr schwebt.

Britta Habekost entführt die Leser*innen mit diesem Kriminalroman in das Paris der 1920ger Jahre, mit allen Hoffnungen und der Melancholie, welche die Menschen immer wieder überfällt. Die Protagonisten werden vor dem Auge der Leser*innen lebendig, ich habe sowohl mit Julien die Puzzleteile seiner Ermittlungen zusammengesetzt als auch mit Lysanne gefühlt, die ihre Schwester suchte und schließlich fand. Die Umstände in dieser Zeit versteht die Autorin brillant darzustellen. Die Szene der Surrealisten, die Gesänge des Maldoror, die eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen, und die Entführung in eine faszinierende Welt voller Poeten, Dichter und Anarchisten ist Britta Habekost hervorragend gelungen. Ihr Schreibstil ist wunderbar bildgewaltig, wie im Klappentext bereits angekündigt. Auch das Cover ist ungewöhnlich und gibt einen kleinen Einblick in die Geschichte für die es steht. Die Entwicklung der Story und lange die unerwartete Entlarvung des Täters und seiner Beweggründe lassen die Leser*innen tief in die Abgründe der Seele blicken. Kurze Rückblicke in die Vergangenheit von Julien Vioric und Lysanne Maigloire tragen zum Verständnis der Geschichte bei. Realität und Fiktion sind auf liebevolle Weise miteinander verwoben,.

Der Spannungsbogen beginnt mit dem Prolog und bleibt bis bis zum Ende konsequent hoch. Die Autorin versteht es, das Interesse der Leser*innen für dieses besondere Milieu der Surrealisten zu wecken, die Gesänge des Maldoror gibt es auch heute noch und wenn ich zukünftig über den Boulevard Haussmann spaziere, werde ich an die Menschen denken, die an dieser Stelle einmal lebten und deren Lebensraum für den Fortschritt zerstört wurde.

Britta Habekost hat mit diesem Kriminalroman eine Tür in eine andere Zeit und eine andere Welt geöffnet, ich hoffe, es gibt bald eine Fortsetzung gebe diesem Buch 5 Sterne, weil es mehr nicht gibt.

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Wie sind schließlich wer - eine turbulente Familiengeschichte
Anna von Betteray hat die Vertretung des erkrankten Pastors der kleinen Gemeinde in Alpen am Niederrhein übernommen und tritt sofort ins Fettnäpfchen als sie einen Jubilar nicht am eigentlichen Festtag besucht. Damit beginnt die turbulente Geschichte von Anna, ihrer Schwester Maria, deren auf Standesbewusstsein pochende Mutter und der überaus patenten Großtante Ottilie, der Standesdünkel eher gleichgültig sind.

Anna kämpft gegen Gerüchte und Dorfklatsch und sieht sich gleichzeitig der Katastrophe in Marias Leben gegenüber,, als deren Mann einen Skandal heraufbeschwört. Als plötzlich ein Kind im Dorf verschwindet, beweisen die Dorfbewohner, dass sie auch anders können.

Anne Gesthuysen hat mit diesem Roman eine dörfliche Welt geschaffen, die absolut nachvollziehbar ist. Anne ist eine Frau, die eigentlich weiß, was sie will - allerdings kämpft sie mit den Erlebnissen ihrer Vergangenheit, der Beziehung zu ihrer Schwester und Mutter, die beide in Zwängen gefangen sind und sich in einer Adligen Welt bewegen, die Anne nicht behagt. Ihre Großtante Ottilie steht Anne großartig bei. Sowohl die Protagonistin als auch die anderen Charaktere sind von der Autorin wirklich lebendig beschrieben und haben ein echtes Profil. Es ist kaum vorstellbar, dass es auch heute noch so zugeknöpfte Menschen gibt, aber die Dorfgemeinde bietet einen Rahmen, der dies verständlich macht. Eine Haushälterin, die sich echauffiert über die Lebensumstände der neuen Pastorin, die zudem noch viel zu jung erscheint, ein Jubilar, der sich nicht wertgeschätzt fühlt und eine Lebensgeschichte der Protagonistin, die in interessanten Rückblicken gezeigt wird, lassen diese Geschichte für die Leser*innen sehr unterhaltsam werden, sie bietet aber auch einige zum Nachdenken anregende Momente.

Anne Gesthuysen erzählt emotional, würzt das Drama mit einigen Aspekten, die zum Schmunzeln anregen. Ihr Schreibstil ist angenehm, die Veränderung der Dorfbewohner und das am Ende erfreuliche Verhältnis zwischen den ungleichen Schwestern lässt die Leser*innen mit einem guten Gefühl und einem leichten Schmunzeln dieses Buch schließen.

Ich gebe gern 4 Sterne und empfehle diese Geschichte für Leser, die etwas Drama gewürzt mit Humor mögen.

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Dienstag, 16. November 2021
Chakren - Quellen der Kraft und Gesundheit - eine wirkliche Bereicherung für die persönliche Entwicklung
Dieses schon im Cover sehr ansprechende Buch bietet einen wunderbaren Pool mit Antworten auf die Fragen des Lebens, die hier einen Rahmen von sieben finden.

Mit den Chakren zu arbeiten und dabei aktiv Veränderungen im eigenen Leben herbeizuführen hat mich sofort fasziniert.

Der Autor Jean-Pierre Crittin bietet mit einleitenden Worten eine Anleitung zur Arbeit mit dem vorliegenden Buch und nennt dann die sieben Lebensfragen und erklärt das grundlegende Wesen der Chakren, was auch für einen Neueinsteiger die Arbeit mit diesem Buch leicht macht. Die verschiedenen Zustände der Chakren, ihre "Zuständigkeit" für unsere Lebensaufgaben sowie unsere Möglichkeiten, die Zustände der Chakren zu verändern, damit wir uns weiterentwickeln können beschreibt der Autor sehr anschaulich und nachvollziehbar. Mit vielen Bildern und Schautabellen, die ansprechend gestaltet sind, prägen sich die Aussagen dieses Buches sehr gut ein. Die Chakra-Aktivierung findet große Beachtung, die Leser*innen erfahren eine Menge über die hilfreichen Wege der Meditation, der Körperübungen, mentaler Arbeit und der Einbezugnahme von Düften, Steinen, und vor allem der Natur.

Fachbegriffe aus dem Sanskrit oder Ayurveda werden übersetzt, es gefällt mir, diese Worte im Original nun zu kennen. Die Selbsttests zu den einzelnen Chakren sind sehr hilfreich, die Beispiele und die wunderbare farbliche Gestaltung des Buches machen die Arbeit mir ihm harmonisch. Die Selbsterfahrung wird in diesem Buch sehr angeregt, eigene Gedanken entstehen und führen dazu, einige Schritte auf dem Weg der Entwicklung des eigenen Selbst zu wagen. Die Erkenntnis, dass ich mit bewusster Arbeit, die zudem noch angenehm ist, Blockierungen lösen kann, bedeutet mir viel.

Dieses Buch hat mich gefunden, es wird sicher nicht im Regal verschwinden, sondern mir in der Zukunft ein wichtiger Begleiter sein.

Ich gebe gern 5 Sterne und eine klare Empfehlung an Leser*innen, die daran interessiert sind, sich selbst etwas Gutes zu tun.

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Sonntag, 14. November 2021
Wenn es dunkel wird - düsterer Jugendthriller
Melody und Claas wollen ein paar vergnügliche Ferienwochen im Haus der reichen Geschwister Tammy und Julian an der Mittelmeerküste verbringen. Doch bald schon geschehen seltsame Dinge und der Alkohol- und Drogenkonsum der Jugendlichen trägt dazu bei, dass sie Grenzen überschreiten. Ein mysteriöses Buch taucht auf von einem verstorbenen Dichter, der angeblich in diesem Haus spuken soll.

Die Autorin schafft mit der Idee, Melody über ihr You Tube Video berichten zu lassen einen interessanten Aspekt in die Geschichte. Die unterschwelligen Konflikte zwischen den den Jugendlichen, die Gefühle zwischen ihnen und die eher düstere Situationen, in der sich die Protagonisten befinden, kommen gut zum Ausdruck. Insgesamt jedoch fehlt mir die Spannung, die Auflösung am Schluss lässt den Leser unzufrieden zurück.

Unerlaubte Gefühle zwischen Geschwistern, die Beschäftigung mit okkulten Dingen - all das mag vorstellbar sein, leider zieht sich die Geschichte bis zur Hälfte des Buches sehr in die Länge.

Der Schreibstil ist jugendgerecht und leicht lesbar, die Ort sind gut vorstellbar beschrieben, insgesamt konnte mich dieser Roman leider nicht begeistern. Ich gebe 3 Sterne.

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Teufelsnetz - kein wirklicher Thriller
In Helsinki sind zwei erfolgreiche Blogger nach einem Event verschwunden. Kurz darauf wird eine junge Frau in Manga Kleidung am Strand tot aufgefunden. Die Kriminalpolizei vermutet einen Zusammenhang und Jessica Niemi und ihr Team ermitteln.

Dieser Krimi von Max Seeck zeigt die Welt der Influencer und der fast unbegrenzten Möglichkeiten des Internet und der Social Media. Ein Netzwerk, dessen Ziel es ist, Mädchen an Männer mit absonderlichen Neigungen zu verkaufen, arbeitet anonym und bedient sich der bekannten Influencer, wie es scheint. Der Einblick in die Wege, welche die Informationen nehmen, die Nutzer täglich ins Netz stellen, war erschreckend und lässt die Befürchtungen des Nutzers und Leser dieses Romans Realität werden.

Die Geschichte beginnt spannend mit der Hype um die verschwundenen Blogger und dem Auffinden des Manga-Mädchens. Die Ermittlerin Jessica Niemi wird ebenfalls von einem Unbekannten angegriffen, verstrickt sich dann allerdings in Gedanken, die ihre Vergangenheit betreffen, was man als Leser*in nicht ganz nachvollziehen kann. Im Laufe des Buches versteht man die Protagonistin allmählich und lernt ihre Träume und Gedanken verstehen. Auch über das Privatleben der anderen Ermittler des Team wie Jussuf und der neuen Chefin Helena Lappi erfährt man viel.

Durch diese privaten Hintergründe der Charaktere verliert der Krimi viel an Tempo und wird sehr langatmig. Für mich braucht ein Thriller vor allem gute Ermittlungsarbeit und einen Einblick in die Gedanken des Täters, damit die Spannung vom Beginn bis zum Ende aufrecht erhalten bleibt.

Die Thematik an sich finde ich interessant und auch die Tatsache, dass Kriminelle das Netz nutzen, um anonym ihren dunklen Geschäften nachzugehen, wird beeindruckend und ausführlich behandelt. Die Auflösung ist überraschend und der Leser kommt erst auf den letzten Seiten auf diese Spur.

Der verstorbene Vorgesetzte Niemis ist in diesem Krimi noch deutlich spürbar, wen man den Hexenjäger nicht kennt, fehlt hier ein wenig das Verständnis.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, die Charaktere sind gut entwickelt, die Verwirrung insgesamt sicher gewollt.

Mir ist dieses Buch nicht wirklich spannend genug, ich gebe 3 Sterne.

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Samstag, 13. November 2021
grüner Türke - köstliche Unterhaltung
Lisa Schneider gerät beim Besuch ihrer Lieblingspizzeria in einen seltsamen Kriminalfall, der sich um einen "grünen Türken" dreht.

Im Laufe der Kurzgeschichte erfahren die Leser*innen, dass Lisa eine ältere Dame ist, die im Erwerbsleben Krankenschwester war und wer ihr Freund Doktor Brinkmann ist. Bei diesen Enthüllungen habe ich mich köstlich amüsiert. Die kriminalistische Ader der Rentnerin, die Hinweisen nachgeht, ohne besonders auf ihre Sicherheit zu achten, hat mich atemlos beobachten lassen, wie sie vorgeht.

Der Wechsel der Handlungsorte trägt ebenso zur Spannung bei wie die mutige Vorgehensweise der Rentnerin. Der Tatort Wiener Friedhof wird im Laufe des Buchsnacks enthüllt - auf eine interessante Weise, wie ich finde.

Die Autorin hat die Charaktere so lebendig beschrieben, dass ich mir die Personen sehr gut vorstellen kann und ebenso, wie es in der Pizzeria zugeht und in Lisas Wohnung aussieht.

Als interessierte Leser*in googelt man natürlich nach dem Titel und ist dann gespannt, wie und wann enthüllt wird, was denn "grüner Türke" nun in diesem Zusammenhang ist.

Die Handlung hat mich wirklich begeistert und die im Vorfeld aufgeführten Merkmale einer Kurzgeschichte sind sehr hilfreich. Nachdenklich macht mich die Geschichte ebenso wie sie mich anreizt, mehr von diesen Buchsnacks genießen zu wollen. Ich gebe diesem Buch gern 5 Sterne.

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Freitag, 12. November 2021
Töchter der Sehnsucht - bezaubernder Auftakt der Bodensee-Saga
Helena, Katharina und Lilly wachsen behütet im Lindenhof in Meersburg am Bodensee auf. Helena und ihre Schwestern nehmen sich ab und zu eine kleine Auszeit im kleinen verwilderten Obstgarten und Helena träumt davon, den Lindenhof in ein Grandhotel umzubauen. Leider zerstört der 1. Weltkrieg zunächst ihre Hoffnungen. Helena kennt ihre Mutter nicht, ihre Stiefmutter Elisabeth sucht und findet Wege, Helenas Pläne zu durchkreuzen. In einem zweiten Handlungsstrangsucht Maxim Baranow nach den verschollenen Mitgliedern der Familie seiner verstorbenen Frau.

In diesem historischen Roman widmet sich Maria Nicolai der Familie Lindner aus Meersburg, die durch den 1.Weltkrieg gebeutelt, ihren Weg findet. Dieser erste Teil der Saga beschäftigt sich vor allem mit Helena und den Umständen ihres Lebens. Katharina und Lilly erfahren in den Folgebänden mehr Beachtung. Die Autorin schafft es, die Leser*innen zu fesseln mit ihrer hervorragend recherchierten Geschichte. Die Beschreibung der Umgebung ist so detailliert und bildhaft schön, dass man sich am Ort wohlfühlt und die Sorgen der Protagonisten mit empfinden kann. Man atmet den Duft des Apfelkuchens und wünscht sich dabei zu sein, wenn die Meersburger Schlosstorte verzehrt wird. Die verschiedenen Handlungsstränge verbindet Maria Nicolai gekonnt miteinander, als Leser erlebt man gespannt wie die Autorin die Fäden miteinander verwebt. Die Charaktere sind lebensecht beschrieben und haben ein gutes Profil. Einzutauchen in diese Geschichte und die bewegende Zeit mit all ihren Gefahren und Chancen war für mich eine schöne Erfahrung. Der Zeitgeist ist gut getroffen, die historischen Ereignisse nachvollziehbar. Mich hat dieser Roman an einigen Stellen sehr berührt und insgesamt finde ich: ein rundum gelungener Auftakt der Familien - Saga. Ich gebe diesem Buch 5 Sterne.

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Der magische Adventskalender - eine magische Reise
Paolo bekommt von seinem Vater eine Adventskalender geschenkt, der 28 Türchen hat. Als er das erste Türchen öffnet, erwartet ihn eine Überraschung: In seinem Kalender wohnt jemand! Nur wenn Paolo allein ist, zeigt sich der Bewohner - sonst findet sich hinter den Türchen wie üblich einfach Schokolade. Schon bald wird Paolo in ein magisches Abenteuer gezogen, dass er gemeinsam mit seiner Schwester Lara meistert.

Dieser magische Adventskalender ist eine wunderbare Reise auf einen geheimnisvollen Planeten mit wundersamen Bewohnern, die Paolo und Lara in eine abenteuerliche Aufgabe verwickeln. Es geht um Freundschaft, Kraft, und Hilfe für Andere. Die Idee, in einem Adventskalender ein lebendiges Wesen anzufinden und mit ihm gemeinsam ein Abenteuer zu erleben, hat mich sofort begeistert. Sophie Lang hat mit dieser Geschichte über ein mutiges Geschwisterpaar ein wirklich interessantes Werk Für Kinder, Jugendliche und junggebliebene Erwachsene geschaffen, dass sich hervorragend zum gemeinsamen Lesen in der (Vor)Weihnachtszeit eignet. Dem Autor gelingt es, den Leser zu verzaubern und in eine magische Welt zu entführen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildhaft. Sowohl die Monster als auch die kleinen Bewohner des fremden Planeten sind sehr gut vorstellbar. Andere von einem Fluch zu befreien und die eigene Großherzigkeit zu erleben, hat mich sehr berührt. Die Kinder werden dieses Buch lieben, ich gebe 5 Sterne.

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Das Leuchter der Sehnsucht - Töchter der Freiheit - wunderbarer Auftakt
Annie Braun tritt ihre Stelle als Hauslehrerin auf der Südstaatenplantage Birch Island und begegnet einem völlig anderen Lebensstil und einer Lebenseinstellung, die ihr als Nordstaatlerin fremd ist. Der Umgang mit den Sklaven, die für die Familie arbeiten und die Einstellung ihrer Schülerinnen ihr gegenüber machen Annie das Leben schwer. Sie bleibt sich trotz aller Schwierigkeiten selbst treu und erntet dafür die Freundschaft ihres schwarzen Mädchens Crystal und die Aufmerksamkeit des Sohns des Hauses. Annies Schwester Sophie kämpft derweil in Kansas gegen die Übergriffe und die Gefahr des drohenden Bürgerkriegs.

Dieser Roman von Noa C. Walker spielt in Amerika in den 1850ger Jahren. Die Autorin hat sowohl die Zeit als auch die besonderen Lebensumstände und die unterschiedliche Lebenseinstellung der Nord- und Südstaaten faszinierend in Szene gesetzt. Annie Braun ist so lebendig und ihre besondere Art, mit Schwierigkeiten umzugehen oder sich selbst in solche zu bringen, belebt die ganze Erzählung. Der Roman entwickelt sich an den Orten Kansas, South Carolina und New York City - das macht die Lektüre spannend. Das Leben der Sklaven auf einer Plantage im Süden Amerikas und die Widersprüche, die Annie empfindet, sind sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Insbesondere Crystal, die für Annie zuständig ist und die ihr wertvolle Hilfestellung leistet ist sehr lebendig beschrieben. Annies eigene Einstellung, die mit der ihrer Arbeitgeber nicht konform geht, zeigt die besondere Rolle der Sklaven auf. Diese Menschen, die ausgebeutet wurden und dennoch ihren Glauben nie verlieren, beeindrucken die Protagonistin ebenso wie den Leser.

Der Schreibstil von Noa C. Walker ist sehr angenehm und gut zu lesen. Der Wechsel der Handlungsorte und der Einblick in die verstrickten Umstände von Annies Leben hat mir sehr gefallen. Die Autorin verwebt die Fäden der Geschichte auf faszinierende Weise, der Leser erfährt am Beispiel der Plantagenbesitzer über das Leben im Süden Amerikas und die Erfahrungen von Annies Schwester Annie über die Gefahren des Bürgerkriegs und dessen Beginn. Die gute Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt und das Personenregister zu Beginn sind wichtige Bausteine. Natürlich geht es in diesem Roman auch um die Liebe, Noa C. Walker versteht es, die zarten Gefühle, die sich machtvoll einen Weg suchen, so darzustellen, dass es den Leser berührt. Mir hat dieses erste Buch der Serie sehr gut gefallen, ich freue mich auf die Fortsetzung und gebe 5 Sterne.

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Sonntag, 7. November 2021
Die Zeit der Kirschen - eine romantische Liebesgeschichte in Paris
Aurélie und André sind nun seit einem Jahr ein Paar und langsam zieht der Alltag in ihr Leben ein. André plant am bevorstehenden Valentinstag Aurélie seinen Heiratsantrag zu machen, doch dieses Vorhaben scheitert, da die junge Köchin aus dem "Le Temps des Cerises" völlig überraschend einen Michelin-Stern verliehen bekommt und die Turbulenzen beginnen.

Dieser Roman von Nicolas Barreau ist eine Fortsetzung des Buches "Das Lächeln der Frauen" - man kann dieses Buch jedoch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen. Der Autor lebt selbst in Paris - das spürt man als Leser auf jeder Seite dieses Romans. Man fühlt sich in die Stadt versetzt, atmet den Pariser Flair und genießt die französische Küche. Dieser Roman ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, eine interessante Idee, die mir sehr gefallen hat. André, als Romanautor an die Avancen der Frauen gewöhnt, muss in diesem Buch feststellen, dass Aurélie nicht allein seinem Charme erlegen ist und auch den eigentlichen Konkurrenten Jean-Marie Marronnier durchaus interessant findet. Eifersucht und jede Menge Missverständnisse geben der Beziehung eine gute Würze. Die Emotionen in dieser Geschichte sind sehr berührend und nachvollziehbar. Die Protagonisten sind liebenswert und sehr lebendig beschrieben. Durch die wechselnden Perspektiven erfährt man als Leser*in wie die Missverständnisse entstehen und kann an einigen Stellen wirklich schmunzeln oder den Kopf schütteln. Die Charaktere tragen typisch französische Merkmale, das hat mir besonders gefallen. Eine romantische und witzige Liebesgeschichte in der französischen Hauptstadt, die mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist locker und bildhaft. Wer Paris und romantische Liebesgeschichten liebt, sollte dieses Buch lesen. Ich gebe gern 4 gute Sterne.

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