Freitag, 5. November 2021
die Maskenbildnerin von Paris - ein fesselnder historischer Liebesroman
Valérie wächst behütet in einer Künstlerfamilie auf und beschließt als junge Frau in Paris zu studieren und dafür ihre Heimat und den Mann, den sie liebt zu verlassen. Gabriel lässt Valérie mit traurigem Herzen ziehen und das Leben der Liebenden entwickelt sich in unterschiedliche Weise. Als der Krieg beginnt, kämpfen Gabriel und Valeries Bruder Jules für ihr Vaterland und Valérie lernt in Paris die Bildhauerin Anna Colemann Ladd kennen, die ihr beibringt, kunstvolle Masken aus Kupfer für die verletzten und oft entstellten Kriegsheimkehrer zu schaffen.

Diese Geschichte, die nicht nur eine bewegende Liebesgeschichte, sondern auch ein hervorragend recherchierter historischer Roman ist, hat mich sehr beeindruckt. Valérie lebt für die Kunst und steckt immer wieder im Zwiespalt zwischen ihren Herzenswünschen und dem, was das Leben von ihr erwartet. Diesen Zwiespalt hat Tabea Koenig sehr einfühlsam beschrieben und der Leser erlebt dieses Wechselbad der Gefühle nachvollziehbar mit. Über das Leben in Paris mit den heute noch bekannten Malern wie Pablo Picasso und Amedeo Modigliani sowie die komplexe Veränderung durch den Krieg erzählt die Autorin sehr authentisch. Die Protagonistin ist ebenso wie die anderen Charaktere seht gut beschrieben. Man hat das Gefühl, direkt dabei zu sein und kann die Schrecken des Krieges und die Erlebnisse der Soldaten und ihrer Familien miterleben. Es gab mehrere Situation, die mir eine Gänsehaut bescherten und besonders der Lebensweg von Valérie und die Entscheidungen, die sie immer wieder treffen muss, haben mich sehr berührt. Eine Liebe aufzugeben, um eine andere erleben zu dürfen, ist eine Wahl, die sich niemand wünscht - diese fast dramatische Entwicklung durch Konventionen und Krieg gefordert zu schildern - gelingt Tabea Koenig bewundernswert gut.

Ich gebe diesem Buch 5 Sterne und empfehle es unbedingt Leser*innen, die gut recherchierte historische Romane lieben, die in die Zeit und das Leben in einer so faszinierenden Stadt wie Paris entführen.

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Reedertod auf Juist - interessante Ermittlung auf der Insel
Als die Ukena-Villa in den Dünen von Juist in Flammen steht, kommt Hilfe für die Bewohner Johann und Gesine zu spät. Alles deutet auf Brandstiftung hin und die Ermittlerin Femke Peters und ihr Team befassen sich mit dem Fall.

Der Tod des alten Reeders und seiner Frau öffnet der geplanten Ferienanlage die Pforten, gegen die sich der alte Mann gewehrt hatte. Es gibt einige Verdächtige und die Ermittlungen laufen bald auf Hochtouren.

Rolf Uliczka hat mit diesem Krimi erneut eine Ermittlung geschaffen, die sowohl spannend die Polizeiarbeit zeigt als auch einen interessanten Einblick in das Privatleben der Protagonistin und das Leben auf der Insel erlaubt.

Die Situation, die der Autor schildert, ist sehr gut nachvollziehbar - das Verhalten des alten Reeders, die Konflikte in seiner Familie und mit den Nachbarn, die in dem Feriendorf ihre Zukunft sehen. Die Ermittlungen und die Teamarbeit zwischen den Kollegen in Aurich und der Inselpolizei haben mir ebenso gefallen, wie der Einfall des Autors, Kommissar Zufall einzubauen, weil dies in der Polizeiarbeit immer wieder eine Rolle spielt. Obwohl dieser Krimi insgesamt spannend war, versteht es Rolf Uliczka ganz zum Ende noch zu überraschen. Lokalkolorit und ein Schreibstil der die eher ruhige Lebensart der Nordlichter widerspiegelt zeigen die Kenntnisse des Autors vom Land und der Leute. Ich gebe diesem Buch 4 Sterne und empfehle es für einen gedanklichen Ausflug auf die Insel.

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Dienstag, 2. November 2021
Das Haus am Rande der Magie - kindgerechte und humorvolle Erzählung
Neun ist Taschendiebin und liebt Bücher. Der Bandenboss Zocks erwartet, dass sie ihre Beute bei ihm abliefert. Auf einer ihrer Beutezüge stiehlt Neun ein Miniaturhaus und als sie den winzigen Türklppfer betätigt, wächst dieses Minihaus und ein seltsam gekleideter Troll bittet sie hinein. Der Zauberer, dem das Mädchen begegnet erzählt Neun von einem Fluch, den nur sie brechen kann. Das magische Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Amy Sparkes hat mit diesem Fantasyroman eine Geschichte für Kinder im Alter ab etwa 10 Jahren geschaffen, die auf lustige uns amüsante Weise in eine magische Welt entführt. Ein bewaffneter Löffel, ein wanderndes Klo und nicht zuletzt der Troll und der Zauberer bringen die Fantasie der Leser*innen in Bewegung. In diesem magischen Haus geht es turbulent zu und die Protagonistin handelt so ideenreich, dass es Freude macht, der Geschichte zu folgen und die Charaktere zu begleiten.

Die Autorin versteht es, Spannung aufzubauen und die Rätselfreude der Leser*innen zu wecken. Die lustigen Redewendungen sind kindgerecht formuliert und lassen auch die erwachsenen Leser*innen schmunzeln. Natürlich winkt der Protagonistin eine Belohnung für ihre Hilfe, ihr anfängliches Misstrauen der Hausbewohner gegenüber ist gut nachvollziehbar. Der kindgerechte Schreibstil macht diese Geschichte auch für kleinere Kinder interessant, denen der Roman vorgelesen werden kann.

Bereits das Cover ist einladend und lässt eine ungewöhnliche Geschichte erwarten, der Gruselfaktor bleibt angenehm klein. Das Haus am Rande der Magie wird im nächsten Jahr fortgesetzt, ich gebe diesem Buch 4 Sterne und empfehle sie jedem, der sich auf eine humorvolle Fantasy Geschichte einlassen mag.

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Montag, 1. November 2021
Mädchenmeuterei - Jugendroman über Freundschaft und Abenteuer
Charlotte ist 16 und macht sich gemeinsam mit ihren Freundinnen auf den Weg ihre Freundin Bea zu suchen. Dafür begeben sie sich auf ein Containerschiff mit dem Ziel Marokko. Schon bald ergeben sich abenteuerliche Umstände für die Mädchen und ihre Freundin ist nicht so einfach auffindbar, sendet Charlotte jedoch immer wieder Videobotschaften, die ihnen Hinweise geben.

Mädchenmeuterei ist die Fortsetzung des Romans Mädchenmeute, den man zum bessren Verständnis dieser Geschichte kennen sollte. Kirsten Fuchs ist es gelungen, in diesem Roman, der aus der Sicht von Charlotte geschrieben ist, die Sprache und Gedankenwelt der Jugendlichen zu treffen. Bea meldet sich mit Videos bei ihrer Freundin Charlotte, was die Geschichte immer wieder auflockert, den Lesefluss allerdings auch unterbricht. Hauptthema ist sicher die Freundschaft der Mädchen, die Abenteuer, die sie zusammen erleben, schweißen sie zusammen. Die Charaktere werden lebendig und sind vor allem für junge Leser sicher sehr gut vorstellbar. Mit einem Umfang von fast 500 Seiten leidet die Spannung manchmal etwas durch langatmige Beschreibungen. Man sollte sich Zeit für dieses Buch nehmen, um sich ganz darauf einzulassen und in die Geschichte einzutauchen, dann kann man die Erfahrungen der Mädchen und den lockeren Umgang mit Problemen miterleben.

Schon das Cover lässt eine interessante Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt erwarten, diese Erwartung wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist der Zielgruppe angepasst locker und leicht zu lesen. In diesem Buch treffen Realität und Fiktion aufeinander und geben der Fantasie des jugendlichen Lesers Raum. ich gebe diesem Roman 4 Sterne und empfehle zuerst Mädchenmeute zu lesen.

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Sonntag, 31. Oktober 2021
Die Schokoladenfabrik - faszinierender Auftakt der Familien Saga
Anna Sophia ist die Tochter eines Kölner Apothekers und liebt es sehr, ihm zur Hand zu gehen und in freien Stunden Hustenbonbons herzustellen, die schon bald ein Geheimtipp bei den Kunden werden. Der Apothekergeselle August hält um Anna Sophias Hand an, doch da gibt es auch noch Franz Stollwerck, für den Anna Sophia Gefühle hegt. Als der Apotheker erkrankt und August in Verdacht gerät, trifft Anna Sophia eine Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.

Dieser erste Teil der Familiensaga über die Familie Stollwerck beleuchtet das Leben der jungen Anna Sophia Müller und ihrem Freund aus Kindertagen, Franz Stollwerck. Es war faszinierend, zu erleben, wie Rebekka Eder das Mädchen Anna Sophia langsam erwachsen werden lässt. In diesem Buch erfährt der Leser zunächst sehr viel über die Pflanzen, welche die Apothekertochter sammelt und wie sie daraus die so beliebten Hustenbonbons herstellt. Man hat das Gefühl, die Düfte zu schnuppern und die Bonbons in die Schale klappern zu hören. Das Leben im Jahr 1938 beschreibt die Autorin sehr anschaulich, wichtige Ereignisse in dieser Stadt finden Erwähnung, was die Geschichte authentisch macht. Gute Recherche machen den Roman ebenso lebendig wie die Entwicklung der Protagonistin und besonders ihrer Schwester Wilhelmine, die eine tiefe Freundschaft zu Sybille Merten-Schaffhausen entwickelt. Sowohl die beginnende Arbeiterbewegung als auch die ersten Schritte der Frauenemanzipation fließen in diesen Roman ein. Das Leben der Frauen wird beeindruckend dargestellt und die Gesellschaft in Köln sehr lebendig beschrieben. Der kölsche Klüngel lebt in diesem Buch und Freundschaft hat einen hohen Stellenwert. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, man kann der Geschichte gut folgen. Ein Personenregister erleichtert das Verständnis und ein kleiner Cliffhanger am Ende des Buches macht neugierig auf die Fortsetzung. Ich habe während des Lesens mit gefiebert und die lebendige Erzählung sehr genossen. Daher bewerte ich ich diesen Roman mit 5 Sternen. Meine Leseempfehlung an alle, die gut recherchierte historische Romane lieben.

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kaltes Vergessen - spannender Psychothriller über einen Cold Case
Es ist der erste große Mordfall von Janna Habena, in dem sie im Jahr 1984 ermittelt und der sie auch nach dreißig Jahren nicht loslässt. 5 Jugendliche zelten an einem kleinen See und werden überfallen. Der Täter hinterlässt 3 grausamst zugerichtete Leichen und 2 Schwerverletzte, die sich jedoch nicht zu erinnern scheinen. Jahre später ermittelt Janna erneut und die beiden Überlebenden Katharina und Sebastian begegnen sich ebenfalls wieder.

Dieser Thriller von Eva-Maria Silber trifft den Nerv des Krimifans genau. Die Protagonistin der Geschichte - Katharina - entwickelt sich von der pummeligen Pfarrerstochter zu einer erfolgreichen Anwältin mit Bulimie Attacken. Ihr Weg wird sehr eindrucksvoll beschrieben, sie leidet unter Albträumen und versucht mittels Therapien hinter das Geheimnis jener Nacht zu kommen. Ihre Begegnung mit Sebastian, für den sie seinerzeit schwärmte, wird für Katharina zu einem Schlüsselerlebnis, welches die Autorin gekonnt bis zur Lösung des Falls entwickelt. Die Ermittlerin und die mühsame Arbeit der Polizei, um den Täter auch nach Jahrzehnten zu entlarven wird beeindruckend dargestellt. Die Autorin versteht es, die Spannung von Beginn an aufzubauen und immer wieder zu steigern. Die Situation der Überlebenden des Massakers und deren Familien sowie die Darstellung in der Öffentlichkeit sind sehr gut erfasst. Als Leser hegt man den Verdacht, wer der oder die Täter sein könnten, dennoch überrascht die Auflösung am Schluss.

Ich habe dieses Buch an einem Abend gelesen - ich mochte es nicht aus der Hand legen - und gebe 5 Sterne für diesen echten Psychothriller.

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Die unhöfliche Tote - very british, humorvoll und echter Cosy Crime
Dieser zweite Teil der Serie von Sophia Bennett, in dem Queen Elisabeth II auf unnachahmliche Weise in einem Mordfall ermittelt, der in ihrem Palast geschehen ist, beginnt mit der Suche nach einem eher unscheinbaren Bild, das der Queen aus Gründen wichtig ist, die ganz zum Ende der Geschichte aufgedeckt werden.

Die Vertrauten der Queen, allen voran die stellvertretende Privatsekretärin Rozie Oshodi, haben alle Hände voll zu tun um den Polizeiapparat zu unterstützen und gleichzeitig so in Schach zu halten, dass die öffentliche Meinung nicht gestört wird. Es dauert eine Weile bis man die Zusammenhänge versteht, die Autorin setzt die Puzzleteile allmählich zusammen. Ich fand es beeindruckend, die enormen Ausmaße des Palastes kennenzulernen und zu erfahren, welch große Geheimnisse dieses alte Gebäude birgt. Mit Rozie zu alten Mitarbeitern zu reisen, die Pubs zu besuchen und sie dabei zu begleiten, wie sie die Aufträge der "Chefin" mit gebotener Diskretion ausführt, hat mir sehr gefallen. Der britische Humor, die Contenance der Queen und der familiäre Zusammenhalt im Palast sind einmalig. Dieser Cosy Krimi von Sophia Bennett lässt die wunderbare Beziehung zwischen Elisabeth und Philip noch einmal aufleben, man weiß, dass man ihn schmerzlich vermissen wird.

Die Zusammenhänge werden in diesem Buch brillant dargestellt - als Leser taucht man in die Geschichte des Palastes ein und erlebt, welch große Verantwortung die Queen trägt, wenn sie sich auf Reisen oder zu Empfängen begibt und wie sehr sie sich auf ihre Vertrauten verlassen können muss. Insbesondere der Stil und die Raffinesse mit der Queen Elisabeth II es schafft, wieder dafür zu sorgen, dass die Lorbeeren für die Lösung des Falles andere ernten, hat mir gefallen.

Schreibstil und Spannungsbogen sind gelungen, es war schön, für einige Stunden die Queen zu begleiten. Ich gebe diesem Buch 5 Sterne und freue mich auf die Fortsetzung.

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Freitag, 29. Oktober 2021
Babylons Vermächtnis - gut recherchierter Abenteuerroman
Der Unterwasserarchäologe Konstantin Nikolaidis und sein Team entdeckt eine versunkene Ruíne der Hafenstadt Alexandria und findet Goldmünzen mit geheimnisvollen Prägungen. Gleichzeitig werden in Syrien verschollen geglaubte Schriftrollen gefunden, was die Paläografin Ilana Shaik nach Aleppo reisen lässt, um diese zu entziffern. Gemeinsam forschen die beiden nach den Geheimnissen der Funde, die schon bald Feinde auf den Plan rufen.

Dieser Abenteuerroman von Joe Black verspricht bereits mit dem Cover eine Geschichte, die den Leser in eine Welt entführt, in der Geheimnisse den Tod bedeuten können. Ilana bewegt sich während der Geschichte in Kriegsgebieten und gerät in vielerlei Gefahr. Konstantin und Ilana erkennen sehr bald, dass Freunde nicht immer das sind, was sie vorgeben und eigene Ziele verfolgen.

Dieser Roman ist in verschiedenen Perspektiven erzählt und durch die kurzen Kapitel entsteht ein guter Spannungsbogen. Die Kapitelüberschriften sind sehr hilfreich zur Orientierung und es dauert eine Weile, bis man sich zurechtfindet, da besonders am Anfang einige Zeitsprünge, die für die Story wichtig sind, das Verständnis etwas erschweren.

Der Autor hat spürbar gut recherchiert, die Kämpfe und Umstände der Flucht von Ilana waren beeindruckend. Natürlich gibt es einen Bezug zu Geheimgesellschaften, der nachvollziehbar dargestellt wurde. Es war faszinierend zu erleben, welchen Aufruhr einige kleine Münzen auslösen können. Die Protagonisten sind lebendig und mit echtem Profil entwickelt, der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen. Joe Black hat in diesem Roman die Handlungsstränge so gut entwickelt, dass die Freude über meine eigenen Erkenntnisse gegen Ende der Geschichte erlebbar war. Die Puzzleteile, die sich allmählich zusammensetzen, wurden gut verteilt.

Mir hat das Buch gefallen, ich gebe 4 Sterne bzw. wo möglich 4,5.

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Love Paris Dance - eine wirklich bezaubernde Geschichte
Mia tanzt seit sie ein kleines Mädchen war und träumt davon Ballerina zu werden. Zu ihrer großen Freude darf sie an einem Ferienprogramm des Pariser Balletts teilnehmen, an dessen Ende eine Aufführung vor den Leitern der führenden Ballettschulen der Welt steht. Paris erwartet die junge Frau mit offenen Armen, einem charmanten jungen Mann, jeder Menge Sightseeing und vor allem der Arbeit am Ballett.

Diese Geschichte um die junge, angehende Ballerina Mia hat mir sehr gefallen. Natürlich gibt es in dieser Story eine Konkurrentin, mit der sich die Protagonistin auseinandersetzen muss - das tut sie in liebenswerter Form. Die Gedanken der jungen Mia, die sich plötzlich mit einer eigentlich unmöglichen Situation konfrontiert sieht, kreisen um die Liebe, ihren Lebenstraum und die Frage, wie sie beides miteinander verbinden kann. Paris wird in diesem Buch so wunderbar geschildert, wie es ist - man fühlt sich mit der Stadt verbunden, besonders, wenn man sie ein wenig kennt. Ich hatte das Gefühl, an vielen Orten persönlich dabei zu sein und wurde vom Erzählstil der Autorin eingefangen. Ein Geheimnis, das Mia zu lösen versucht, bringt eine schöne Spannung in die Erzählung. Anne Sophie Jouhanneau gelingt es, die Konkurrenz der Mädchen zu bändigen, die Stadt Paris lebendig in Szene zu setzen und die Liebesgeschichte zwischen Mia und Louis echt gefühlvoll darzustellen. Der Zwiespalt, in dem Mia sich befindet, ihre Entscheidungen, die sie trifft und ihr jugendlicher Drang, die Dinge zu lösen, sind gut nachvollziehbar. Die Entwicklung der Protagonistin hat mir sehr gefallen, sie ist gut vorstellbar. Die Autorin bringt mit einem kleinen dramatischen Ereignis gegen Ende des Buches das Herz des Lesers dazu erheblich schneller zu schlagen, versöhnt ihn jedoch dann mit einem wirklich berührenden Happy End. Wer Paris und Ballett liebt, sollte diese Geschichte unbedingt lesen. Ich gebe gern 5 Sterne.

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Montag, 25. Oktober 2021
Althea Gibson - informatives Sachbuch
Althea Gibson wurde berühmt als erste schwarze Tennisspielerin, die Wimbledon gewonnen hat - in einer Zeit, die Personen mit ihrem oder ähnlichem Hintergrund das Leben nicht leicht macht. Gegen alle Widerstände, Ausgrenzungen und Diskriminierungen setzt Althea Gibson sich durch und ist dabei nicht allein. Ihre Doppelpartnerin Angela Buxton kämpft als Nachfahrin russischer Juden ebenfalls gegen Vorurteile.

Dieses Buch beschäftigt sich dem Lebensweg der beiden Frauen, dem Tennissport an sich und lässt auch die sportlichen Gegnerinnen zu Wort kommen. Bruce Schoenfeld gelingt es mit diesem Buch einen Einblick in die Umstände der Zeit zu geben. Dem Einsatz von Angela Buxton für ihre sportliche Mitstreiterin ist es zu verdanken, dass Althea Gibson nicht in Vergessenheit geraten ist. Der Absturz der Tennisspielerin wird durch eine grandiose Spendensammelaktion abgewehrt - der Leser erfährt die Veränderung, die Geld auch im Leben der Protagonistin bewirkt hat. Obwohl der Titel suggeriert, dass es sich um eine Biografie handelt, empfinde ich dieses Buch eher als Sachbuch über Tennis der 50er Jahre an sich und die Lebensgeschichte auch von Angela Buxton. Insgesamt ist das Buch sehr informativ, doch man kommt der Protagonistin leider nicht wirklich nahe. Dennoch wird deutlich, wie Althea Gibson gemeinsam mit ihrer Freundin Angela der Intoleranz mit unbeugsamen Siegeswillen begegnet ist und gewonnen hat. Der Einbruch im Leben der Protagonistin konnte abgewendet werden, Althea Gibson wird dies ihrer Freundin wohl immer gedankt haben.

Es ist nicht leicht, die Spannung eines Tennismatches in Worte zu fassen, das bemerkt man in diesem Buch. Die Lobby, die Altheas weiße Gegnerinnen hatten, wird beindruckend deutlich. Die Gründe für das Verhalten der Protagonistin sind nicht immer nachvollziehbar, dennoch erfährt man eine Menge über das Leben der beiden Frauen.

Spannend war dieses Buch weniger, von einer Biografie habe ich das auch nicht erwartet - ich gebe 4 Sterne.

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