Sonntag, 3. Oktober 2021
Das Haus der Düfte - faszinierend, berührend, historisch
Als Anouk mit ihrer Mutter nach dem Krieg nach Paris kommt, schnuppert sie einen ganz besonderen Duft, der ihr nie wieder aus dem Kopf geht. Sei ihren Kindertagen träumt Anouk davon, Parfümeurin zu werden. Durch einen Zufall begegnet sie dem Mitglied eines bekannten Parfümhauses, der ihr Talent entdeckt und ihr die Chance eröffnet, ihren Traum wahr werden zu lassen.

Dieser historische Roman von Pauline Lambert hat mir schon durch das besonders schöne Cover und den Titel sofort gefallen.. Die Geschichte der jungen Anouk entwickelt sich im Laufe der Jahre und es gibt interessante Einblicke in die Geschichte der Parfümherstellung und der Entwicklung verschiedener Düfte. In Rückblicken in der Zeit lässt die Autorin das Parfümhaus Girad entstehen, es war faszinierend mitzuerleben, wie Florence und Horace Girad sich ein Imperium aufbauen und welche schwierigen, familiären Entscheidungen zu fällen, sie bereit waren.

Die Protagonistin Anouk Romilly wird in diesem Roman sehr lebendig und liebenswert. Ich habe mit ihr gebangt, gehofft, geliebt, und gelitten. Der Weg, den Anouk geht ist faszinierend und ihre Art, Geheimnisse aufzudecken und auch zu bewahren, hat mir sehr gefallen. Pauline Lambert hat einen sehr ansprechenden Schreibstil, die Orte, an denen der Roman spielt, sind liebevoll und voller Begeisterung für die Region und dien Zeitgeist beschrieben. Die Autorin hat sehr intensiv recherchiert, was gut erkennbar ist. Mich hat diese Geschichte an vielen Stellen sehr berührt, ich würde gern mehr von dieser Autorin lesen. Gern gebe ich diesem Roman 5 Sterne mit einer Empfehlung an Leser historischer Romane, die wirklich anrühren und die Zeit sehr gut einfangen.

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Die Übersetzerin - eine Liebesgeschichte im Krieg
Hedy ist eine junge Jüdin aus Österreich, die Zuflucht auf der Insel Jersey gefunden hat. Sie bekommt eine Anstellung als Übersetzerin trotz ihres Hintergrundes. Nur wenige Freunde, eine beängstigende Lebenssituation und die immer stärker werdende Präsenz der deutschen Soldaten machen Hedy das Leben schwer. Allein der junge Leutnant Kurt, der als Soldat gegen seinen Willen eingezogen wurde, gibt ihr Hoffnung. Doch schon bald wird diese Liebe auf eine harte Probe gestellt.

In diesem Roman von Jenny Lecoat geht es vorrangig um das Leben der Jüdin Hedy, die sich gegen alle Umstände zur Wehr setzen will. Die Liebesgeschichte mit Kurt nimmt einen großen Teil des Romans ein. Die Zustände z.B. im Widerstand werden nur am Rande erwähnt. Die Gräuel des Krieges und die bekannte Diktatur der Deutschen findet auch in dieser Geschichte statt. Kurt hinterfragt die Vorgehensweise eines Dienstherrn, Hedy nimmt auf ihre Art heroisch Stellung. Allerdings gibt es nicht viele andere Personen in diesem Roman, welche die Story lebendiger und authentischer gemacht hätten. Die Landschaft und Hedys Liebe zur wilden Natur Jerseys werden sehr schön beschrieben. Ich hatte erwartet, mehr über die speziellen Umstände auf dieser Insel zu erfahren. Der Schreibstil der Autorin ist ansprechend und flüssig. Mir hat der Einstieg in diesen Roman sehr gefallen, leider wird es immer wieder etwas langatmig. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, ich gebe 4 Sterne.

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