Montag, 11. Oktober 2021
Auf Basidis Dach - wirklich interessanter Roadtrip
Mona Ameziane ist Journalistin und Radiomoderatorin. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater kommt aus Marokko. Die Autorin geht in diesen autobiographischen Erzählungen der Frage nach, wie sie sich selbst sieht und wo genau ihre Wurzeln sind. Auf einer gemeinsame Reise mit ihrem Vater lässt Mona den Leser an ihren Gedanken teilhaben und die Umstände ihres Lebens erkennen. Das Leben in Marokko, die Erwartungen, die an die Menschen gestellt werden und die persönlichen Erlebnisse der Autorin sind sehr lebendig beschrieben und gut nachvollziehbar. Fès mit seinen bunten Märkten, aber auch als kulturelle Stadt mit Hintergrund hat mir besonders gefallen. Monas Zwiespalt mit der eigenen Herkunft, das Gefühl weder hier noch da wirklich dazu zugehören und dennoch einen großen Gewinn aus den Umständen zu erhalten wird so deutlich, dass ich mich mit der Autorin identifizieren konnte. Die Sonne auf der Haut, das bunte Treiben und auch die besondere Atmosphäre auf der Dachterrasse des Großvaters Basidi hat mich berührt. Die Frage, was wäre, wenn die Eltern sich in Marokko niedergelassen hätten, regt zum Nachdenken an. Die Autorin beschreibt auf leichte Weise eine Thematik, die für viele aktuell ist. Als Leser lernt man die Familie von Mona Ameziane und deren Lebensweise und Einstellungen sehr gut kennen. Die Autorin zeigt mit diesem Roman auf, dass es zu ihrem Leben gehört, zu zwei Kulturen zu gehören. Das Buch hat ein wunderschönes Cover, die Farben und die Gestaltung passen gut zu der erzählten Geschichte. Ich habe die Lektüre wirklich genossen und gebe diesem Buch 5 Sterne.

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